Die Bedrohung durch Schadsoftware ist für sämtliche Nutzergruppen hoch, denn es werden permanent neue Angriffswege gesucht. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellte 2021 fest, dass 144 Millionen zusätzliche Viren, Trojaner und Ähnliches im Internet kursierten. Das war ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zu 2020, ein Aufwärtstrend, der sich auch weiterhin fortsetzt. Besonders im Online Banking sind Betrugsfälle häufig. Dieser Artikel zeigt, wie Anwender sich schützen können.
Die Gegner kennen
Mittlerweile gibt es eine große Vielzahl von bösartiger Software. Weithin bekannt sind sogenannte Viren, die erst eine Datei infizieren und sich anschließend selbstständig kopieren. Diese Programme sind darauf ausgelegt, die Funktionsfähigkeit des Rechners zu verändern oder zu beeinträchtigen sowie auf Daten zuzugreifen. Ist das System infiziert, kann sich das Virus weiterverbreiten, indem es sich an E-Mails anhängt. In Abgrenzung zu anderer Malware ist ein Virus immer auf eine Wirtsdatei angewiesen, ohne die es im Computersystem nicht agieren kann.
Trojaner sind eine weitere Gattung von Schadsoftware. Sie verbergen sich in anderen Programmen, die Nutzer aus dem Internet herunterladen und werden bei der Installation der tatsächlich gewünschten Anwendung im Hintergrund aktiviert. Im Zuge der Infektion mit einem Trojaner kann weitere Malware wie ein Keylogger auf den PC gelangen. Dieser zeichnet sämtliche Eingaben über die Tastatur auf und versendet die gewonnenen Informationen an die Online-Adresse, die ihm vorgegeben wurde. Daher sind sie bei Kriminellen, die auf Online Banking Betrugsfälle spezialisiert sind, beliebt. Dieses Abgreifen von sensiblen Daten wird „Phishing“ genannt.
Gute Schutzsoftware und wichtige Verhaltensweisen
Niemand sollte heutzutage das Internet ohne Anti-Malware-Programm nutzen. Das gilt für PCs und Smartphones gleichermaßen, denn beide Hardware-Formen sind beliebte Angriffsziele. Wer kein Geld ausgeben will, bekommt auch mit Gratis-Versionen einen soliden Basisschutz. Die kostenlosen Programmvarianten bieten allerdings weniger Funktionen. Beispielsweise wird kein gehärteter Modus für das Online-Banking bereitgestellt, oder das Virtual Private Network (VPN) ist nicht enthalten. Sie eignen sich daher eher für Nutzer, die wenig online unterwegs sind. Wer hingegen viel im Internet erledigt oder den PC geschäftlich nutzt, sollte keinesfalls auf professionellen Schutz verzichten.
Darüber hinaus ist auch das richtige Verhalten von Bedeutung, um einen Befall mit Malware zu verhindern. Programme sollten grundsätzlich nur von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. Andere Dateien wie Word-Dokumente sollten Nutzer ausschließlich im abgesicherten Modus öffnen, um potenziell gefährliche Makros zu blockieren. Wer diese Tipps beherzigt und Schutzsoftware nutzt, braucht sich im Allgemeinen jedoch keine Sorgen zu machen.