Die Strompreisentwicklung kennt in den letzten Jahren nur eine Richtung: und zwar nach oben. Und immer wieder kommt es zu Fehlern, so dass Menschen zu viel für den Strom bezahlen. Diese Gründe können sehr vielfältig sein. Daher ist es oftmals für Laien nicht direkt leicht, etwaige Fallen in der Stromrechnung auszumachen. Der nachfolgende Text erklärt, wie sich Kunden vor zu hohen Stromrechnungen schützen bzw. diese überhaupt überprüfen können.
Mögliche Fehlerquellen
Die Fehlerquellen für eine „falsche“ oder zu hohe Abrechnung können vielfältig sein. So kann zum Beispiel ein ungünstiger Vertrag dahinter stecken. Viele Stromanbieter setzen zwar die Strompreisentwicklung auf eine bestimmte Zeit hin fest und garantieren diese, dennoch kann es nach dem Ablauf der Garantie dazu kommen, dass die Preise steigen und der Verbraucher diesen Umstand aus den Augen verloren hat.
Ebenso kann es sein, dass der Stromverbrauch zu hoch geschätzt wurde. Die meisten Stromanbieter fordern ihre Kunden auf, vor der Jahresabrechnung den Zählerstand zu übermitteln, also diesen abzulesen und an den Anbieter weiterzuleiten. Damit soll vermieden werden, dass falsche Schätzungen zustande kommen. Vergisst der Kunde dies jedoch oder kommt dieser Bitte aufgrund von anderen Umständen nicht nach, wird der Stromverbrauch von den Anbietern geschätzt und dies häufig zu hoch. Somit kommen Abweichungen in der Stromrechnung zustande. Hinzu kommen auch (seltene) Faktoren wie Stromdiebstahl (das unerlaubte Abzapfen von Strom). Selbstverständlich sollte auch überprüft werden, ob es tatsächlich Stromfresser im Haushalt gibt.
Dieser groben Daten geben Aufschluss
Wer sich also fragt, ob er oder sie tatsächlich zu viel für Strom zahlt, kann sich einen ungefähren Überblick verschaffen. So bieten zum Beispiel die Verbraucherzentralen Durchschnittstabellen an, in denen der Stromverbrauch aufgelistet wird. Wohnt man zum Beispiel alleine in einer Wohnung, verbraucht man im Durchschnitt 1.600 KWh im Jahr. Dies entspricht ungefähr einem monatlichen Abschlag von 45 Euro. Bei zwei Personen erhöht sich der Verbrauch auf 2.050 KWh pro Jahr, der monatliche Abschlag beträgt etwa 55 Euro. An diesen Richtwerten kann man sich orientieren, sollten die Kosten tatsächlich viel zu hoch ausfallen. Selbstverständlich sind dies reine Durchschnittswerte, die in die ein oder andere Richtung schwanken können.
Was bei einer zu hohen Nachzahlung zu tun ist
Um Abweichungen frühzeitig zu bemerken, sollte immer regelmäßig der Zählerstand notiert werden, sofern das möglich ist. So können große Schwankungen registriert und „bewiesen“ werden. Bei einer großen Abweichung kann man sich zunächst an den Stromanbieter wenden, vielleicht lag ein Ablese- oder Zahlenfehler vor (etwa ein Zahlendreher bei der Übermittlung). Sollte hier eine Klärung nicht möglich sein, sollte man den Gang zu einer Verbraucherzentrale nicht scheuen. Ebenso sollte man in der Wohnung überprüfen, ob es zum Beispiel Altgeräte gibt, die zu viel Strom fressen. Diverse Städte bieten sogar eine kostenlose Überprüfung durch Mitarbeiter an, die den Stromverbrauch der Geräte messen können. Langfristig macht es Sinn, den Vertrag unter die Lupe zu nehmen und diesen zum Beispiel über ein Vergleichsportal zu kündigen und den Stromanbieter zu wechseln. Häufig laufen die Verträge 12 Monate, so dass sich ein Wechsel lohnt.